@Book{858682036, author="Habermas, Rebekka", title="Skandal in Togo: ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft", series="S. Fischer Geschichte", year="2016", publisher="S. Fischer", address="Frankfurt am Main", keywords="Trials, litigation, etc; Colonial administrators; Germany; Scandals; Togo; History; Kolonialismus; Kolonialverwaltung; Ausbeutung; Gewalt; Sexualverhalten; Politischer Skandal; Colonies; Africa; Administration; Colonization; Deutschland; Deutsches Reich", contents="Einige wichtige Personen -- Einleitung -- Beredtes Schweigen -- Die Widerspr{\"u}che kolonialer Herrschaft -- Echos des Kolonialen -- Lokales und Globales : ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte -- Die T{\"u}cken eines Kapitels deutscher Kolonialgeschichte -- Ein Kolonialskandal im Reichstag -- Wie kamen Schmidt, Nyakuda und Kukowina in den Reichstag? -- Geschichten von Sex und Gewalt -- Koloniale Herrschaft -- S{\"a}kulares und Religi{\"o}ses -- M{\"a}nner und Frauen in Atakpame -- Adjaro Nyakuda, Kautschuk und Sex -- Koloniale M{\"a}nnlichkeit, koloniale Weiblichkeit : Debatten im Kaiserreich -- Mission impossible : Widerspr{\"u}che werden benannt -- Konversion und Geschlechterordnungen -- Recht in Atakpame -- Recht in den Kolonien : alles nur Willk{\"u}r? -- Rechtspluralismen oder : Warum der Fall Nyakuda, Schmidt so lange nicht vor Gericht kam -- Formale Logiken oder : Warum der Fall Nyakuda, Schmidt schliesslich doch vor Gericht kam -- Mangelnde Kontrolle durch {\"O}ffentlichkeit -- Eigene Rechtslogiken oder : Warum Adjaro Nyakuda nie Klage einreichte -- Zwangsarbeit und die Macht der Petition -- Zwangsarbeit in Atakpame : der Protest Kukowinas und anderer -- Zwangsarbeit ist keine Steuerarbeit -- Zwangsarbeit und die Erziehung zur Arbeit -- Kukowina und die Petitionen -- Missionare und Kolonialbeamte : ein Konflikt eskaliert -- Die Ereignisse {\"u}berschlagen sich : Mission und Kolonialbeamte im Streit -- Kolonialbeamte : Zwischen Omnipotenz und Scheitern -- Kolonialbeamte : Experten des Exakten und Effizienten -- Kolonialbeamte : Repr{\"a}sentanten des Kaiserreichs -- Kolonialbeamte : Machtf{\"u}lle und Angst -- Missionare : Reklamierte N{\"a}he, g{\"o}ttliche Zuversicht und sozialer Aufstieg -- Missionare : Konversion, Arbeit am Alltag und g{\"o}ttliche Legitimation -- Missionare : Anw{\"a}lte und Verf{\"u}hrer -- Konflikte eskalieren : der Ort der {\"A}ngste und Phantasien -- Missionare und Kolonialbeamte : die hidden agenda -- {\"O}konomie und Gewalt -- Koloniale {\"O}konomien : zum Beispiel Baumwolle -- Die Baumwolle von Notsch{\"a} -- Notsch{\"a} als Widerstand -- Das Scheitern : innere Widerspr{\"u}che kolonialer {\"O}konomien -- Das Ende eines Kolonialskandals -- Rhetoriken der Metropole : Wahlkampf -- Rhetoriken und Praktiken der Metropole : Kolonialdebatten und Kolonialgesetze -- Zeitungsartikel schreiben und Petitionen verfassen : Togolesische Resonanzen -- Echos des Schweigens -- Afrika als Refugium vor der Moderne, das vor Kolonialbeamten bewahrt werden muss -- Schluss -- Anhang -- Dank -- Abk{\"u}rzungen -- Anmerkungen -- Quellen -- Literatur -- Karte Togo 1912 -- Abbildungsnachweis -- Personenregister.", abstract="1900 soll der Kolonialbeamte Geo Schmidt eine junge Afrikanerin vergewaltigt haben. Doch solche {\"U}bergriffe waren in den Kolonien nahezu allt{\"a}glich, warum also die Aufregung? Hier erfahren wir, worum es wirklich ging: Der Kolonialbeamte, eigentlich der m{\"a}chtigste Mann vor Ort, rang nicht nur mit der afrikanischen Bev{\"o}lkerung. In Togo waren auch christliche Missionare t{\"a}tig, die vor allem Gottes Wort verbreiten wollten und ihre Bem{\"u}hungen durch Geo Schmidt gef{\"a}hrdet sahen. Ihre unz{\"a}hligen Briefe nach Berlin, in denen sie Schmidts Treiben schildern, sind beredte Zeugnisse eines grundlegenden Konflikts im kolonialen Raum. Und sie f{\"u}hrten dazu, dass im Berliner Reichstag Abgeordnete wetterten, die Mission der Zivilisierung in Afrika werde durch brutale Kolonialbeamte gef{\"a}hrdet. Lebendig schildert Rebekka Habermas die Beziehungen, Interessen und Motive der Beteiligten, den Rassismus und Alltag vor Ort und die kolonialen Echos, die der Skandal in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs hervorrief. Damit bietet sie neue, erstaunliche Einblicke - eine gl{\"a}nzend erz{\"a}hlte Mikrogeschichte des Kolonialismus und ein wichtiger Beitrag zur Kolonialgeschichte. „Mit ``Skandal in Togo'' legt Rebekka Habermas eine fundierte Fallstudie {\"u}ber ein weithin unbekanntes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte vor. Ihre Arbeit geht weit {\"u}ber eine rein deskriptive Abhandlung hinaus. Auch wenn an manchen Stellen eine anschaulichere Darstellung w{\"u}nschenswert gewesen w{\"a}re, so widersteht sie doch der Versuchung, die Gewaltexzesse ausf{\"u}hrlich zu beschreiben und damit voyeuristische Gel{\"u}ste zu bedienen. Habermas` Analyse liefert erhellende Erkenntnisse {\"u}ber die Strukturen kolonialer Herrschaft zu Zeiten des Kaiserreichs. Sie macht aber auch deutlich, dass die Spuren des kolonialen Erbes bis in die Gegenwart reichen. So wirft der Skandal von Abu Ghraib ein Schlaglicht auf die nach wie vor vorhandenen Exzesse westlicher Gewalt in au{\ss}ereurop{\"a}ischen Regionen`` (deutschlandfunk.de)", note="Rebekka Habermas", note="Quellenverzeichnis: Seite 356-365, Literaturverzeichnis: Seite 366-386", isbn="3103972296", language="German" }