@Book{786692006, author="Gabriel, Markus", title="Sinn und Existenz: eine realistische Ontologie", series="Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2116", year="2016", edition="Deutsche Erstausgabe, erste Auflage", publisher="Suhrkamp", address="Berlin", abstract="Die neuzeitliche Ontologie nimmt seit Kant und Frege an, Existenz sei keine (gew{\"o}hnliche) Eigenschaft. Damit wird die alte Frage nach dem Sinn von Sein in einem ver{\"a}nderten Rahmen neu formuliert. Allerdings wird dabei vorausgesetzt, die Bedeutung von 'Existenz' lie{\ss}e sich ohne Rekurs auf Sinnkategorien verst{\"a}ndlich machen, gleichzeitig wird Existenz an logische Funktionen wie den Existenzquantor oder den Mengenbegriff zur{\"u}ckgebunden. Gegen diese Annahmen vertritt Markus Gabriel in seinem originellen neuen Buch eine Ontologie der Sinnfelder: Zu existieren hei{\ss}t, in einem Sinnfeld zu erscheinen. {\"U}berraschenderweise spricht laut Gabriel genau dies f{\"u}r einen neuen Realismus in der Ontologie. „Grunds{\"a}tzlich l{\"a}sst sich gegen Gabriels Ablehnung der Metaphysik als „Welt``-Theorie einwenden, dass der von ihm zugrunde gelegte Metaphysikbegriff arg verk{\"u}rzt ist. Ebenso erstaunt es, dass Gabriel einen Philosophen wie Emmanuel L{\'e}vinas unerw{\"a}hnt l{\"a}sst. Dessen Hauptwerk, „Totalit{\"a}t und Unendlichkeit``, weist in seiner Ablehnung des Totalit{\"a}tsgedankens durchaus Ber{\"u}hrungspunkte mit Gabriels Verabschiedung von Weltbildern und ihren totalit{\"a}ren Tendenzen auf. Auch die sprachliche Darstellung l{\"a}sst bei Gabriel einiges zu w{\"u}nschen {\"u}brig. Dass er sich gegen „absolute Klarheit`` -- worin auch immer die bestehen mag -- ausspricht, sollte kein Freibrief f{\"u}r schlampige Formulierungen sein: Der Sinn eines Satzes wie „Dies bedeutet, dass falsche Gedanken mindestens inferentiell {\"u}ber implizierte Beschreibungen mit den Gegenst{\"a}nden in Verbindung stehen, die sie f{\"u}r so-und-so halten, w{\"a}hrend sie anders sind``, erschlie{\ss}t sich auch bei wohlwollender Lesart kaum. Will Gabriel ernsthaft sagen, dass Gedanken ihre Gegenst{\"a}nde „f{\"u}r so-und-so halten``, dass Gedanken mithin so etwas wie Bewusstsein haben? Gabriels St{\"a}rke liegt in markigen Thesen wie „Der Realismus macht sich kein Bild von der Welt mehr.`` Im Detail gibt es noch viel zu kl{\"a}ren, wenn der Neue Realismus mehr sein soll als ein gut klingendes Etikett`` (taz)", note="Markus Gabriel", note="Literaturverzeichnis: Seite 489-507", note="Hier auch sp{\"a}tere, unver{\"a}nderte Auflagen", isbn="9783518297162", language="German" }