@Book{47906198X, author="Didi-Huberman, Georges", title="Bilder trotz allem", series="Bild und Text", year="2007", address="M{\"u}nchen", keywords="Holocaust, Jewish (1939-1945); Historiography; World War, 1939-1945; Photography; Historiography and photography; Zweiter Weltkrieg; Nationalsozialismus; NS; Konzentrationslager; KZ; Holocaust; Shoah; Judenvernichtung; Bild, historische Quelle; Bildanalyse; Exekution; Hinrichtung; Dokument; Vergangenheitspolitik; Vergangenheitsbew{\"a}ltigung; Erinnerung; Kollektives Ged{\"a}chtnis", abstract="Im August 1944 gelang zwei H{\"a}ftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz eine Serie fotografischer Aufnahmen der Exekutionen. W{\"a}hrend einer der beiden H{\"a}ftlinge die Wachm{\"a}nner der SS im Auge hielt, machte ein Mitgefangener vier Aufnahmen, die das Gel{\"a}nde um das Krematorium V zeigen. Georges Didi-Huberman widmet sich in seinem neuen Buch der Paradoxie dieser Bilder: da{\ss} sie so gut wie nichts zu sehen geben, aber gleichwohl unersetzliche {\"U}berreste sind. Diese Fotografien sind, so der Titel des Bandes, >Bilder trotz allem<, >images malgr{\'e} tout<. >Berufen wir uns nicht auf das Unvorstellbare< - mit dieser Aufforderung beginnt Didi-Huberman. Damit ist von Anfang an die Skepsis gegen{\"u}ber der These formuliert, die in den Lagern begangenen Morde seien F{\"a}lle des Unvorstellbaren schlechthin. Neben vielen anderen hat der franz{\"o}sische Psychoanalytiker G{\'e}rard Wajcman diese Auffassung wiederholt vertreten. Die Geschehnisse in den Lagern, so Wajcman, seien f{\"u}r immer bilderlos, ohne eine Spur des Vorstellbaren, eine >Zerst{\"o}rung ohne Ruine<. Didi-Huberman geht es keineswegs darum, diese These einfach umzukehren, in den fraglichen Aufnahmen also Zeugnisse zu sehen, die das Geschehen in den Lagern begreifbar machen w{\"u}rden. Zwei Weisen gebe es, diese Bilder nicht zu sehen: die eine mache aus ihnen Ikonen des Horrors, in denen man - auch um den Preis von Detailvergr{\"o}{\ss}erung und Retusche - >alles< erkennen wolle. Die andere versuche, die Bilder auf den Status von Dokumenten zu reduzieren und dabei alles Nicht-Informative aus dem Bildraum auszuschlie{\ss}en. Es ist das Wagnis dieses Buchs, jenen schmalen Grat zu beschreiten, der sich zwischen diesen Positionen auftut. Diese Fotografien sind >Fetzen< - wenig im Vergleich zu dem, was man {\"u}ber Auschwitz wei{\ss}. Aber unabh{\"a}ngig davon, ob sie eine >Wahrheit< des Lagers abzubilden verm{\"o}gen, mu{\ss} man sie als einzigartige >Bild-Akte< verstehen: als den Versuch, unter {\"a}u{\ss}erster Gefahr ein Signal nach au{\ss}en zu richten. Dann geben sich die vier erhaltenen Fotografien als {\"U}berreste zu erkennen, was sie von den tausenden von Aufnahmen unterscheidet, welche die SS selbst von den Lagern anfertigen lie{\ss} und von denen man kurz vor der Befreiung in einer hastigen Aktion noch so viel wie m{\"o}glich vernichtete. Die vier Fotografien sind {\"U}berreste von einem Ort, an dem man alles daran setzte, die Ereignisse durch eine gewaltige >Maschinerie der Des-Imagination< undarstellbar zu machen. Diese Fotografien w{\"a} ...", note="Georges Didi-Huberman. Aus dem Franz. von Peter Geimer", note="Aus dem Franz. {\"u}bers", note="Archivierung/Langzeitarchivierung gew{\"a}hrleistet SLG XA-DE-BW BfZ pdager DE-24", isbn="3770540204", url="http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2008-2-134", url="http://www.gbv.de/dms/hbz/toc/ht014358221.pdf", url="https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-10504", language="German" }